AES/EBU (auch als AES3 bekannt) ist ein Standard, der eine digitale Audioübertragungsschnittstelle definiert, die hauptsächlich für den professionellen Einsatz bestimmt ist. Dieses Übertragungsformat ermöglicht die Übertragung von zwei linearen PCM-Audiokanälen über eine serielle Verbindung auf verschiedene Medien, wie symmetrische, asymmetrische, koaxiale und optische Leitungen.
Der Standard wurde erstmals 1985 von der Audio Engineering Society veröffentlicht und im selben Jahr von der European Broadcasting Union (EBU) ratifiziert. AES/EBU wird typischerweise zur Übertragung von PCM und Dolby Digital 5.1 verwendet, ist aber nicht an eine Abtastrate oder einen Audio-Standard gebunden.
AES3 und AES3id – kurze und lange Strecken
Die AES/EBU-Schnittstelle wird in der Regel mit 3-poligen XLR-Steckverbindern realisiert (symmetrisch). Bei unsymmetrischen Koaxialkabeln wird BNC verwendet. AES3 verwendet 110 Ohm geschirmtes Twisted-Pair-Kabel (STP) mit XLR-Steckern bis zu einer Entfernung von 100 Metern. AES3id verwendet 75 Ohm Koaxialkabel und BNC-Anschlüsse für bis zu 1000 Meter. Unsymmetrische Koaxialkabel sind für lange Strecken besser geeignet als symmetrische verdrillte Kabeln. Ein Kabel führt sowohl links- als auch rechtskanalige Audiodaten zum Empfänger.
S/PDIF
S/PDIF ist die Consumer-Version von AES/EBU und verwendet eine niedrigere Signalspannung. Beide unterstützen die gleichen Audiodaten mit leichten Unterschieden in den Rahmenbits. Die Konvertierung zwischen diesen Schnittstellen muss mit elektronischen Schaltungen erfolgen, nicht durch Anpassung eines Steckverbinders an einen Anderen. AES3 verwendet geschirmte Twisted-Pair-Kabel, während die AES3id-Variante das gleiche Kabel wie die verbraucherorientierte S/PDIF-Schnittstelle verwendet.