Aftertouch sind MIDI-Daten, die gesendet werden, wenn auf ein Keyboard gedrückt wird, nachdem die Taste gedrückt wurde, und während die Taste gedrückt oder gehalten wird. Aftertouch wird oft zur Steuerung von Vibrato, Lautstärke, Filter-Cutoff-Frequenz und anderen Parametern verwendet.
Aftertouch sind MIDI-Daten, die generiert werden, wenn nach dem ersten Note-On Druck auf eine Taste ausgeübt wird. Aftertouch unterteilt sich in zwei Kategorien: Channel Pressure (auch Channel Aftertouch) und Polyphoner Aftertouch.
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Wie funktioniert Aftertouch?
Wenn Hersteller von Keyboards oder Synthesizer den Begriff Aftertouch verwenden, meinen sie in den meisten Fällen Channel Pressure. Bei den meisten Synthesizern handelt es sich in der Regel um einen kraftempfindlichen Widerstand (FSR), der sich je nach Druckausübung ändert und einen Spannungsabfall über die gesamte Länge des Keyboards verursacht. Wenn der FSR-Streifen einen Defekt aufweist, sieht man überhaupt keinen Spannungsabfall oder man sieht ihn erst, wenn man die Tasten feste drückt. Der Grund dafür, dass wir zwei verschiedene Arten von Aftertouch haben, ist, dass die Sensoren zur Messung von Aftertouch aus Fertigungssicht etwas teuer sind und die meisten Mid- bis Low-End-MIDI-Keyboards daher nur einen Sensor für alle Tasten haben. Teure Keyboards haben Aftertouch-Sensoren pro Taste, aber beide Typen sind in der Lage, eine Art von Aftertouch-Daten zu senden.
Channel-Aftertouch
Ein MIDI-Keyboard reagiert auf zwei Arten auf die Berührungen des Spielers auf den Tasten. Der erste Parameter ist die Velocity-Sensitivität. Je fester der Spieler eine Taste drückt, desto höher sind die erzeugten Velocity-Daten. Die Velocity-Daten werden am häufigsten verwendet, um den Pegel des Klangs bei härterem Spiel zu erhöhen und auch, um die Helligkeit des Klangs zu erhöhen, wie es bei einem Akustikinstrument der Fall wäre. Sobald eine Taste gespielt und gehalten wird, gibt es auch den Aftertouch, besser bekannt als „Pressure“. Der Spieler kann bei gedrückter Taste mehr Druck auf die Taste ausüben, diese Daten werden zur Steuerung eines typischen Vibrato-Effekts oder einer Lautstärkemodulation verwendet. Es ist davon abhängig, wie der Synthesizer programmiert ist.
Mit Channel-Aftertouch reagieren alle Noten gleich. Wenn man zum Beispiel ein Akkord spielt und nur eine Taste mit zusätzlichem Druck anspielt, reagieren alle Töne so, als würden sie die Aftertouch-Informationen enthalten. Beim Channel Aftertouch wird die Druckstärke nach dem Anschlag für den gesamten Kanal übertragen. Es wird keine Notennummer gesendet.
Polyphoner Aftertouch
Polyphoner Aftertouch (auch als Key-Aftertouch bekannt) unterscheidet sich von Channel Aftertouch dadurch, dass einzelne Tasten von der Spielweise beeinflusst werden und MIDI-Signale senden. So werden alle Feinheiten des Spielens erhalten, und wenn diese Daten zur Steuerung des Vibratos verwendet werden, dann kann jede gedrückte Note eine andere Menge an Vibrato enthalten.
Das Problem des polyphonen Aftertouchs besteht darin, dass es eine riesige Datenmenge erzeugt. Sogar der Channel-Aftertouch erzeugt eine Menge Daten, weil er sich ständig ändert. Ein Paar Note-On und Note-Off Nachrichten bestehen nur aus sechs Bytes, aber der Channel-Aftertouch variiert jedes Mal, wenn der Spieler den Druck auf die Tasten ändert.
Das Standard-MIDI-System kann nur etwa 30 Kilobit pro Sekunde übertragen, und der mehrstimmige Aftertouch kann leicht gegen diesen Grenzwert stoßen. Bei weiteren Daten, wie zum Beispiel zusätzliche Kanäle, kann sich der gesamte MIDI-Datenstrom erheblich verlangsamen. Da MIDI über USB üblich ist, gibt es keine praktische Einschränkung mehr in Bezug auf die Menge der von MIDI verwendbaren Daten.
Aftertouch Anwendungen
Hier findest du eine kleine Liste mit möglichen Anwendungen von Aftertouch:
- Vibrato: Das ist eine sehr beliebte Aftertouch-Anwendung. Der Aftertouch wird auf die Tiefe (Depth) des LFOs mit einer schnellen Rate zugewiesen. Das gleiche Konzept gilt für die Einführung von Tremolo im Audiosignal.
- Cutoff-Modulation des Filters: Der Aftertouch wird dem Tiefpassfilter-Cutoff zugewiesen. Beim stärkeren Drücken auf die Tasten öffnet sich der Filter und der Klang wirkt „heller“. Möglicherweise muss man die anfängliche Grenzfrequenz des Filters etwas senken, damit der Effekt richtig wirkt.
- Pitch-Modulation: Aftertouch der Tonhöhe zuweisen, so dass das Drücken der Taste die Tonhöhe kurz erhöht – genau wie das Biegen einer Saite auf einer Gitarre. Sehr cool bei Synthesizer-Sounds und perkussiven Elementen.
- Effektsteuerung über MIDI: Der Aftertouch kann auch an das Wet-Signal des Reverbs, Erhöhung des Delay-Feedbacks, Änderung der Chorus-Rate für einen eher randomisierten Effekt, Erhöhung des Feedbacks in einem Flanger-Patch usw. zugewiesen werden.